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Historie von Overhagen

Bereits im Jahre 1203 erscheint der Name Overhagen in alten Quellen. Damals bestätigte der Erzbischof von Köln einem Kloster verschiedene von dem Grafen von Arnsberg erworbene Besitzungen. Unter den Zeugen dieses Vorgangs befand sich unter anderem auch ein Herebertus von Overhagen. Auf diesen gesicherten Vorgang bezieht sich das 800-jährige Ortsjubiläum, das Overhagen im Jahre 2003 "grenzenlos" feierte.

Die ursprüngliche Siedlung von Overhagen wurde schon in sehr früher Zeit wegen ständiger Hochwasser der beiden Flüsse Gieseler und Lippe aufgegeben. Der neue und sichere Standort lag über dem Hagen (Wald), daher auch der Name OVERHAGEN = ÜBER DEM WALD. Da Overhagen in alten Quellen auch als Hoeverhagen zu finden ist, könnte der Name auch deutlich machen, dass Siedler hier Hufen (Flurstücke) aus dem Wald gerodet und Höfe errichtet haben.

Seit dem Mittelalter waren es vor allem drei Faktoren, die die Entwicklung von Overhagen entscheidend prägten und bis heute deutliche Spuren hinterlassen: die.weltliche Grundherrschaft der Adelsfamilie Freiherr von Schorlemer, kirchliche Interessen der Bistümer Köln, Münster und Paderborn sowie die Randlage des Ortes zur Stadt Lippstadt.

Das im Stil der Lipperenaissance erbaute Wasserschloss Overhagen - Baubeginn 1619 - und die kleine Schlosskapelle dominieren als markante Gebäude den Ort. Außer der Kapelle, die 1971 von der evangelischen Kirche erworben wurde, ist die gesamte Anlage einschließlich Gräfte und Park bis heute im Besitz der Familie von Schorlemer. Vor allem die noch im Ort ansässigen Alt-Bauern erinnert das Schloss vorwiegend an vergangene Zeiten der Grundherrschaft der Adelsfamilie, deren Einfluss um 1830 durch die so genannte Ablösung ihr Ende fand.

Ein weiteres Relikt mittelalterlicher Grundherrschaft ist in Overhagen das Wasserrecht des Barons, der entsprechend alter Regelungen das Wasser der Gieseler nutzen oder durch bestimmte Wege- und Besitzrechte teilweise Einfluss nehmen kann bzw. nehmen konnte auf die ortsgebundene Verkehrsführung.

Bis zum 2. Weltkrieg war Overhagen weitgehend ein Haufendorf, geprägt von Bauernhöfen und kleinen Handwerksbetrieben. So gab es z.B.neben der kleinen Schule und Post eine Schmiede, eine Bäckerei, ein paar Geschäfte und eine Tankstelle. Ein Dorfpolizist sorgte für Ordnung. Zwischen den Höfen, rund um die St. Antoniuskirche, gruppierten sich die Privathäuser der Angestellten und Beamten von Bahn und Post. Große Gärten und kleine Stallungen im Hinterhof dienten der zusätzlichen Versorgung mit frischem Obst, Gemüse und Fleisch.

Erst nach dem 2. Weltkrieg traten gravierende Veränderungen ein. Vor allem durch Zuzug von Kriegsflüchtlingen verdoppelte sich schlagartig die Bevölkerung auf ca. 1000 Einwohner. Eine rege Bautätigkeit setzte ein. Im Norden vom Ortskern entstand ein neues Viertel mit typischen Nachkriegshäusern: kleines Haus, Stall für Kleinvieh und Garten zur Selbstversorgung.

Die zunehmende Motorisierung und neue Entwicklungen in der Wirtschaft führten zu weiteren Veränderungen: alte Bauernhöfe stellten ihren Betrieb ein, siedelten aus oder wurden zu einer Nebenerwerbsstelle. Kleine Geschäfte, die Schmiede/Schlosserei, die Bäckerei, die Tankstelle und eine Gaststätte machten zu, die alte Schule wurde in ein Bürgerhaus verwandelt, Straßenzüge wurden modernisiert, alte Gärten und landwirtschaftliche Nutzflächen in Bauland verwandelt.Südlich des alten Ortskerns entstand seit ca. 1970 nach und nach das Viertel der "Zugezogenen". Vorwiegend Bürger aus Lippstadt hatten den hohen Stellenwert Overhagens am Stadtrand als Wohnort erkannt und großzügige Einfamilienhäuser unterschiedlicher Stilarten errichtet. Heute werden hier, im Blidackergebiet, die letzten Baulücken geschlossen.

Durch die Erweiterung der Stadt Lippstadt im Zuge der kommunalen Neuordnung wurde Overhagen 1974 als Stadtteil eingemeindet. Eine Integration der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen erfolgt in den regen Aktivitäten der ortsansässigen Vereine wie Schützen-, Gesang-, Sport- und Schießverein. Starke Familienbande und lebendige Nachbarschaftshilfe sind die Basis einer gesunden Sozialstruktur des attraktiven Ortsteils von Lippstadt.

Historie Bürgerhaus

Auf Grund einer Initiative des damaligen Ortsvorstehers Eberhard Ruess wurde am 16. Mai 1977 zu einer Gründungsversammlung eines Bürgerrings in Overhagen eingeladen. Aufgabe sollte es sein einen Bürgerring zu gründen um die nicht mehr genutzten Räumlichkeiten der 1962 erbauten Volksschule allen Vereinen und Bürgren unseres Ortes verfügbar zu machen. Die Gesellschaftsräume der damaligen Gaststättenbesitzer Wiedenbrück und Oelmann reichten nicht mehr aus und waren zu klein für die immer größer werdenden Feiern. So hatte der Ortsvorsteher alle anwesenden Vereinsvertreter und Bürger schnell überzeugt für die obige Aufgabe einen Bürgerring zu gründen. Mitglieder des Bürgerrings sind alle Einwohner und Vereine unseres Ortes. Der Vorstand wurde wie folgt gewählt: Eberhard Ruess 1. Vorsitzender, Reinhard Schulte 2. Vorsitzender, Heinz Linnebur Schriftführer, Werner Koch Kassierer. Der Vorstand bekam von den Anwesenden den Auftrag unmittelbar mit der Stadt Lippstadt in Verhandlung zu treten um das Schulgebäude als Kommunikationszentrum nutzen zu können. Am 7. Dezember 1977 wurde ein zunächst 10 jähriger Nutzungsvertrag mit der Stadt geschlossen. Am 11. August 1979 wurde die offizielle Einweihung des Bürgerhauses vorgenommen. In der 21 Monate dauerndern Umbauzeit wurden insgesamt 5000 Arbeitsstunden von freiwilligen Helfern geleistet. Durch ständige Umbau- und Renovierungsarbeiten wurden Dank vieler freiwilliger Helfer und Spender unter dem 1. Vorsitzenden Edward Domagalski alle Räumlichkeiten auf den heutigen modernen Stand gebracht. Das Bürgerhaus wird von den Vereinen, den Bürgern Overhagens und auswärtigen privaten Personen für alle möglichen Anlässe wie z. B. Versammlungen, Geburtstage, Hochzeiten, Jubiläen und Beerdigungen gern genutzt. Seit seines Bestehens hatte der Bürgerring die nachfolgend aufgeführten Vorstandsvorsitzenden:

  • 1977 - 1984 Eberhard Ruess
  • 1984 - 1991 Reinhard Schulte
  • 1991 - 2000 Edward Domagalski
  • 2000 - 2006 Jürgen Wischmann
  • 2006 - 2018  Hildegard Borgelt
  • seit 2018 Karl-Heinz Burghardt